Einer der weltweit größten Konzerne für Kosmetikartikel fragt nach schnellen und agilen Lösungen. Neue Kosmetika sollen in wenigen Tagen auf den Markt. „Bedingt durch einen stark von Influencern getriebenen Markt benötigen wir schnelle Reaktionszeiten“, so das Headquarter in Frankreich. Die durchschnittliche Lieferzeit für Formatteile beträgt jedoch aktuell acht bis zwölf Wochen. Optima soll das in nur wenigen Tagen schaffen. Wir nehmen die Herausforderung an.
„In einem gemeinsamen Pilotprojekt mit dem Kunden suchte man nach einem geeigneten neuen Format“, berichtet Michael Weber, Director Service bei Optima Consumer. In einem innovativen Workshop wurde das Thema Formate deshalb „neu gedacht“. Herkömmliche Teile wurden in einen „Trägerbereich“ und einen „flexiblen Formatbereich“ aufgeteilt. Die Trägerteile könnte der Kunde bereits heute bei seinen Anlagen in größerer Menge mitbestellen. Kommt es nun später zu neuen Formatanforderungen, so wird nur noch das flexible Formatteil im CAD auf das neue Gebinde angepasst bzw. konstruiert. Der 3D-Drucker fertigt die Teile in wenigen Stunden und schon ist das ganze Format-Umrüstkit unterwegs zum Kunden.
Die neu entwickelten Formatteile sind innerhalb weniger Stunden konstruiert und im 3D-Druckverfahren sofort für den Kunden verfügbar. Sie können weltweit hergestellt werden.
Da dem 3D-Drucker, was die Maße angeht, Grenzen gesetzt sind, bestehen die Formatteile aus einem Basisteil, das auf Lager liegt, und einem flexiblen Bestandteil, der im 3D-Drucker innerhalb weniger Stunden gedruckt werden kann.
Optima nutzt hierfür neueste 3D-Drucktechnologien aus dem hauseigenen Additive Innovation Center, einem Innovationszentrum, in dem alle gängigen 3D-Drucktechnologien genutzt und weiter perfektioniert werden. Es umfasst ein 3D-Drucklabor und einen Schulungs- und Konstruktionsbereich. Die hergestellten Teile könnte sich der Kunde sogar auf seinen eigenen Druckern bei sich im Werk ausdrucken. In einem virtuellen Meeting mit dem weltweiten Managementteam des Kunden wurde die Idee eines Puzzle-Systems mit 3D-Druck-Formatteilen und festen Trägerteilen vonseiten Optima vorgestellt. „Der Kunde war begeistert und gab das Go für die sofortige Projektumsetzung“, sagt Weber. Nach der Konzeptvorstellung kam umgehend die Bestellung für einen ersten Formatsatz. Ein Feldtest soll nun unter Produktionsbedingungen Erkenntnisse hinsichtlich Verschleiß, Beständigkeit und Genauigkeit bringen.
Bewährte Technologie, neue HerangehensweiseDas finale Ergebnis ist ein Formatsatz aus lagerhaltigen Grundteilen/ Basisteilen, in die 3D-Druck-Puzzlesegmente (blau), die objektabhängig sind, eingeclipst und anschließend verklebt werden. Eine weitere hochmoderne Technologie ist das chemische Verkleben der 3D-Druckteile. Diese Technologie wird ebenfalls bei Optima entwickelt. „Wir sind gespannt, welche Anwendungsbereiche sich in Zukunft ergeben werden“, so Weber. Die Erfolgsgeschichte des 3D-Drucks im Maschinenbau habe erst begonnen.