Wenn Anlagen in die Jahre kommen, besteht Handlungsbedarf. Häufig sind etliche Teile im Schaltschrank veraltet. Spätestens, wenn zentrale Automatisierungskomponenten wie etwa die Steuerung abgekündigt wurden, beginnt die Uhr zu ticken. Ein rechtzeitiger Retrofit vermeidet einen kostspieligen Totalausfall. Und er birgt die Chance, von den Möglichkeiten der Digitalisierung zu profitieren.
Ältere Anlagen, die noch einige Jahre betrieben werden sollen, sollte man einem Retrofit unterziehen. Denn alles, was man planen kann, ist günstiger als jede Ad-hoc-Aktion. Insbesondere, wenn einige der Elektrokomponenten veraltet und schwer wiederzubeschaffen sind, könnte sonst der nächste ungeplante Maschinenstillstand zu hohen Kosten führen.
Daher gilt es zu handeln. In der Serviceabteilung Elektrotechnik von Optima Consumer verantwortet Teamleiter Andreas Noller die Organisation. Er und sein Team übernehmen die Retrofits von Kundenanlagen. Dabei geht es nicht nur darum, abgekündigte Bauteile eins zu eins gegen modernere zu tauschen. Noller erläutert: „Läuft eine Maschine schon einige Jahre, dann ist die gesamte Elektrotechnik in die Jahre gekommen.“
Die Planungen des Betreibers bestimmen mit, was jetzt zu tun ist. Neben einer Bestandsaufnahme machen die Retrofit-Spezialisten in Nollers Team daher auch eine Bedarfsanalyse und geben eine Empfehlung ab. Will der Kunde die Maschine nur noch eine kurze Zeit betreiben, reicht es, Ersatzteile der abgekündigten Bauteile auf Lager zu legen. Will er jedoch noch mehrere Jahre damit produzieren, geht die Empfehlung eher in Richtung eines umfassenden Steuerungsumbaus. In diesem Fall werden die kompletten neuen Schaltschränke bei Optima gebaut und getestet. Der Umbau an der Maschine erfolgt in möglichst kurzer Zeit.
Manchmal sind Kunden regelrecht überrascht davon, was mit neuester Technik aus ihrer „alten“ Maschine herauszuholen ist. Sie freuen sich sehr über eine gesteigerte Ausbringung, die durch ein Retrofit erreicht werden konnte. Oft sind die neuen Schaltschränke dank höherer Leistungsdichte zudem deutlich kleiner, was Platz in der Produktion schafft. Zudem lassen sich Peripheriemaschinen, beispielsweise die Produktzuführung, mit in das Steuerungskonzept integrieren und künftig über ein zentrales HMI bedienen.
Die Potenziale der Digitalisierung, die eine moderne Steuerung mit sich bringt, kann allein schon ein guter Grund für ein Retrofit sein. Sie unterstützt Remote Control, erlaubt also den Online-Zugriff des Servicepersonals. Störungen lassen sich daher nach dem Upgrade häufig aus der Ferne beheben.
Industrie 4.0 birgt zudem neue Möglichkeiten der Datenanalyse und -diagnose als Basis für Prozessoptimierungen und vorausschauende Instandhaltung. Darüber hinaus wird mit den SPSen der neuesten Generation die Voraussetzung geschaffen, um die Maschine an MES- und ERP-Systeme anzubinden. So sichert das Retrofit über Jahre die Ersatzteilverfügbarkeit der Maschine und damit die Gesamtanlageneffizienz. Automatisierungstechnik auf dem neuesten Stand der Technik leitet über in die Industrie 4.0 und sorgt so für Zukunftssicherheit. Im Rahmen der Offensive „Electric-Care“ wird Optima in den nächsten Monaten seinen Kunden die umfassenden Chancen, die sich aus einem Retrofit ergeben, vorstellen.