Everything, anywhere at any time – so die Anforderungen der Verbraucher. Das Internet und Influencer stellen die Konsumgüterbranche auf den Kopf. Starke Nachfrageverschiebungen sind die Folge. Um diesem Trend zu begegnen, bedarf es neuer, agiler Prozesse. Unterstützen kann hier das 3D-Druckverfahren. Um die Vor teile der Technologie optimal zu nutzen, hat Optima im Juli 2019 das Additive Innovation Center gegründet und eine Strategie für die additive Fertigung entwickelt. Additive Manufacturing – das steht für Fertigungsverfahren, bei denen computergesteuert Material Schicht für Schicht aufgetragen und so dreidimensionale Werkstücke erzeugt werden. Das 3D-Druckverfahren eröffnet Maschinenbauern wie Optima völlige neue Möglichkeiten.
Die Anforderung vieler produzierender Unternehmen ist klar: Flexibilität lautet das Schlüsselwort. Darin liegt die größte Chance. Bauteile bis hin zu ganzen Funktionalitäten, deren Fertigung bisher Wochen dauerte oder die gar nicht fertigbar waren, sind nun in erheblich kürzerer Zeit realisierbar. Das 3D-Druckverfahren ermöglicht eine standortunabhängige Produktion – Teile können dort produziert werden, wo sie gebraucht werden. Mit der additiven Fertigung lässt sich über den gesamten Herstellungsprozess ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis realisieren, insbesondere bei komplexen Bauteilen.
Das Problem beim herkömmlichen Fused-Deposition-Modeling (FDM)Verfahren war in der Vergangenheit, dass die Bauteile nur bedingt belastbar und somit im industriellen Umfeld nicht beziehungsweise nur bedingt einsetzbar waren. Eine zweite große Entwicklungsstufe hat das 3D-Druckverfahren nun erreicht: Aktuell können mit dem sogenannten SLS-3D-Druckverfahren sogar Metallteile mit hoher Festigkeit gedruckt werden. Ein Ende der Entwicklung ist nicht in Sicht. Um die Vorteile der Technologie optimal zu nutzen, hat Optima eine mehrstufige Roadmap aufgestellt. Im Juli 2019 hat das neu geschaffene Additive Innovation Center am Hauptsitz in Schwäbisch Hall seine Arbeit aufgenommen. Das 3D-Druckzentrum dient als Labor, in dem alle gängigen 3D-Druckverfahren angewendet werden können. Zudem ist ein nach agilen Prinzipien eingerichteter Innovation Space, ein Schulungs- und Konstruktionsbereich im Additive Innovation Center für das Engineering, entstanden. Dort werden seit Dezember 2019 Mitarbeiter aus Schlüsselpositionen für eine 3D-gerechte Konstruktion geschult, denn 3D-Teile ermöglichen eine völlig neue Herangehensweise seitens der Konstruktion. Durch Vorbilder in der Natur entstehen bisher undenkbare Teile, beispielsweise mit einer Wabenstruktur, die stabiler, aber nur halb so schwer sind wie bisher.
Im Additive Innovation Center kommen alle gängigen 3D-Druckverfahren zum Einsatz. Für das schnelle Herstellen von Prototypen nutzt Optima das Fused-Deposition-Modeling (FDM)-Verfahren, das bereits seit vielen Jahren erfolgreich in der Automotive-Branche eingesetzt wird, und das Selektives Lasersintern (SLS)-Verfahren. Das SLS-Verfahren ermöglicht eine große Vielfalt von Materialien, Farben und Nachbehandlungen. Ein Partnerunternehmen bringt erweiterte SLS-Verfahren mit einer großen Vielfalt von Nachbearbeitungsmöglichkeiten mit ins Team. Dazu gehören zum Beispiel das Färben und Glätten der Bauteile. Außerdem hat Optima in die fortschrittliche Multi-Jet-Fusion-Technologie investiert, mit der Teile schneller hergestellt werden können als mit dem SLS-Verfahren. Der Durchbruch der SLS- und Multi-Jet Fusion Drucktechnologien hat Unternehmen den Weg für eine industrielle Anwendung des 3D-Drucks geebnet – weit über die Anfertigung von Prototypen hinaus. Optima wird eine Plattform vorstellen, auf der Optima Kunden ihre Teile online bestellen können.
Neue Teile entstehen nach völlig neuen Ansätzen. Bestehende Teile können leichter, stabiler und materialsparender konstruiert werden.
Alle gängigen Verfahren der Oberflächenveredelung sind möglich – zum Beispiel das Glätten und Färben der Bauteile oder die mechanische Weiterbearbeitung.