Moderne Produktionsanlagen sind zunehmend mit Kamerasystemen ausgestattet, um Prozesse zu überwachen und zu dokumentieren. So können beispielsweise Fill-and-Finish-Prozesse in der Pharmabranche wesentlich sicherer gestaltet werden. Optima setzt dabei auf zwei Kameratypen: Überblick-Kameras, die den gesamten Produktionsprozess erfassen, und Highspeed-Kameras, die kritische Kernprozesse im Detail aufzeichnen. Kunden haben die Wahl, eines oder beide Systeme zu nutzen.
Insbesondere nach Fehlermeldungen oder Alarmen müssen Pharmahersteller genau nachvollziehen können, wohin mit einem Handschuh gegriffen wurde und wie lange der Eingriff gedauert hat. Dafür zeichnen die Überblick-Kameras alle Eingriffe in den Produktionsprozess auf. Waldemar Mayer, Group Leader Development Robotics & Digitalization bei Optima Pharma, erklärt das Prinzip: „Alle Videoaufzeichnungen werden zunächst in einem Ringspeicher gesichert. Ohne Eingriffe oder Fehler werden sie automatisch gelöscht. Treten jedoch Fehler oder manuelle Eingriffe auf, sorgt ein automatischer Mechanismus dafür, dass die relevanten Aufnahmen dauerhaft gespeichert bleiben.“
Diese Technologie erleichtert die nachträgliche Beurteilung der pharmazeutischen und regulatorischen Konformität eines Produkts. Falls Abweichungen auftreten, ermöglichen die Aufzeichnungen eine gezielte Fehleranalyse. Zudem trägt dieses System zu einer objektiveren Dokumentation bei, da es eine visuelle Ergänzung zur bisher vorgeschriebenen schriftlichen Protokollierung durch eine zweite Bedienperson bietet. Ein weiterer Vorteil: Die Live-Übertragung der Aufnahmen kann jederzeit aktiviert werden – beispielsweise direkt ins Büro des Produktionsleiters oder an andere Standorte.
Wo Prozesse besonders schnell ablaufen oder pharmazeutisch hoch kritisch sind, werden die Highspeed-Kameras eingesetzt. Dazu gehören beispielsweise das Füllen und Verschließen von Behältern sowie die Sortierung von Stopfen. Wenn beispielsweise eine Füllnadel nachtropft, könnte die Ursache eine fehlerhafte Rücksaugung, eine fehlerhafte Nadelbewegung oder ein anderes Phänomen sein. Die Aufnahmen helfen, die genaue Fehlerquelle zu identifizieren und gezielt zu beheben.
„Manchmal geht eine Maschine in den Alarmzustand und zeigt einen Fehler an, der nicht die eigentliche Ursache der Störung ist“, erklärt Marcel Klimmer, Produktmanager bei Optima Pharma. Auch hier werden die Aufzeichnungen zunächst in einem Ringspeicher abgelegt. Sobald ein Alarm ausgelöst wird, speichert das System eine definierte Zeitspanne des Videomaterials dauerhaft. Dadurch lässt sich nicht nur der Fehler selbst nachvollziehen, sondern auch seine Entstehung – was die Fehleranalyse erheblich erleichtert und beschleunigt.
Die beiden Kamerasysteme ergänzen sich ideal und ermöglichen eine umfassende, interne Fehleranalyse. Gleichzeitig lässt sich die pharmazeutisch-regulatorische Konformität effizient und automatisiert dokumentieren. Unternehmen profitieren somit von einer verbesserten Prozesssicherheit, geringeren Ausfallzeiten und einer optimierten Qualitätskontrolle.
Optima bietet aktuell 14 digitale Produkte im digitalen Service-Portfolio IPAS (Intelligence Production Assistant Services) an. Diese digitalen Lösungen sorgen für maximale Sicherheit sind Teil eines umfassenden Innovationsprozesses und gezielt an den Herausforderungen der Kunden ausgerichtet.
Autor
Waldemar Mayer
Group Leader Development Robotics & Digitalization bei Optima Pharma